Die PARTEI / DIE LINKE will Hindenburg von Ehrenbürgerliste streichen lassen


Bevor der Rat am 16. Dezember über die Ehrenbürgerwürde für Rita Süßmuth entscheidet, soll – wenn es nach dem Willen der Fraktion „Die PARTEI / DIE LINKE“ geht – zunächst ein prominenter Vorgänger von der Liste gestrichen werden. Die Ratsfraktion wird beantragen, Paul von Hindenburg die Ehrenbürgerwürde abzuerkennen.


„Hindenburg muss die Ehrenbürgerwürde aberkannt werden. Solange das nicht der Fall ist, brauchen wir uns über neue Ehrenbürgerinnen oder Ehrenbürger nicht unterhalten“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Vincent Cziesla. „Wer will schon mit dem Steigbügelhalter des deutschen Faschismus in einer Liste stehen? Hindenburg kompromittiert die ganze Ehrung.“
Die Ratsfraktion war überrascht, von Hindenburgs anhaltender Ehrung zu erfahren. Viele andere Städte haben seinen Namen schon länger von ihren Ehrenlisten gestrichen. Dazu gehören Köln, Dortmund, Leipzig oder München. In Neuss war Hindenburg auch mit den Diskussionen über den „Hindenburgplatz“ und die entsprechende Hinweistafel immer wieder ins Zentrum der erinnerungspolitischen Debatte gerückt.


„Die Stadtverordneten, der Kulturausschuss und die Stadtverwaltung kennen die historischen Hintergründe. Die Aberkennung sollte eigentlich ein Selbstläufer sein“, so Cziesla. „Falls sich der Rat jedoch nicht dazu durchringen kann, jemanden wie Hindenburg von der Liste zu streichen, dann ist die Neusser Ehrenbürgerschaft offensichtlich wertlos.“

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